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6 Tipps zum richtigen Umgang mit Geld - Ratschläge der Caritas Schuldenberatung für das ganze Jahr

Wenn ihr Konto ständig überzogen ist, sie bei der Bezahlung von Rechnungen im Rückstand sind und sich immer wieder Geld ausleihen müssen, dann herrscht Schulden-Alarm. Damit es erst gar nicht so weit kommt, gibt die Caritas Schuldenberatung 6 wichtige Tipps, wie man am besten mit seinem Geld umgeht und so die Schuldenspirale vermeidet.

Noch nie war es so leicht Geld auszugeben wie heute: mit der Kreditkarte, dem Handy, sogar mit der Uhr am Handgelenk ist es möglich, seinen Einkauf zu bezahlen. Hinzu kommen Ratenzahlungen und Null-Prozent-Finanzierungen, wenn der aktuelle Kontostand einmal nicht ausreicht. Es ist gar nicht so leicht, dabei den Überblick zu behalten. „Da kann es durchaus passieren, dass sich ein Schuldenberg anhäuft, der einem schon bald über den Kopf wächst“, sagt Petra Priller, die Leiterin der Caritas-Schuldenberatung. „Das lässt sich vermeiden, wenn man sein Geldverhalten gut und ständig im Blick behält, sorgfältig plant, sich einen Notgroschen auf Seite legt und sich, wenn notwendig, rechtzeitig Hilfe holt.“

„Gerade jetzt, zu Beginn eines neuen Jahres, ist ein guter Zeitpunkt, seine Finanzen zu checken und sich immer wieder 6 wichtige Punkte beim Umgang mit Geld vor Augen zu halten“, sagt Priller. Damit sie nicht, wie so mancher gute Jahresvorsatz, gleich wieder aus dem Blickfeld verschwinden, hat sie die Caritas Schuldenberatung in einem Spickzettel grafisch ausgearbeitet. Dieser kann von der Homepage der Caritas unter www.caritas.bz.it heruntergeladen und zu Hause auf die Pinnwand geheftet werden. „Das Geld und mit ihm das eigene Geldverhalten sollte man ständig im Blick behalten“, rät Priller. Wer Schwierigkeiten damit hat, kann gerne auch die Budgetberatung, welche die Caritas Schuldenberatung anbietet, in Anspruch nehmen. Und wenn es dafür vielleicht doch schon (zu) spät sein sollte, ist es allerhöchste Zeit sich Unterstützung zu holen. „Je früher, desto besser!“, so Priller.

Die Caritas Schulden- und Budgetberatung steht allen Interessierten kostenlos für Beratungen zur Verfügung. Die Schuldenberaterinnen und -berater sind in Bozen (Sparkassenstraße 1, Tel. 0471 304 380), Meran (Galileo-Galilei-Straße 84, Ecke Verdistraße, Tel. 0473 495 630), Brixen (Bahnhofstraße 27/A, Tel. 0472 205 927) und Bruneck (Paul-von-Sternbachstraße 6, Tel. 0474 413 977) erreichbar.

So vermeiden Sie die Schuldenfalle:

Haushaltsbuch führen:

Das ist der erste und wichtigste Schritt. Tragen Sie jede Einnahme und Ausgabe, selbst die kleinsten und auch ungeplanten Ausgaben, konsequent ein. Dazu zählen zum Beispiel auch die Brezel, die man schnell in der Bäckerei kauft, oder der Kaffee, den man mit einer Freundin oder den Arbeitskollegen trinken geht.

Ausgaben sorgfältig planen: täglich, monatlich, jährlich:

Gehen Sie Ihre monatlichen Ausgaben sorgfältig durch und machen Sie unnötige Geldfresser aus. Vielleicht können Sie auf das ein oder andere Abo verzichten? Ist das Jahres-Abo für das Fitnessstudio, das Sie nur 2, 3 Mal im Monat besuchen, wirklich notwendig? Sie werden rasch feststellen, wo es Möglichkeiten gibt, Ausgaben zu kürzen, zum Beispiel durch den Wechsel zu günstigeren Alternativen. Identifizieren Sie Bereiche, in denen Sie Ausgaben reduzieren können. Mit dem Geld, das Sie jetzt für unnötige Ausgaben sparen, können Sie sich später etwas leisten, das Ihren Lebensstandard wirklich erhöht!

Überblick behalten, Geld- und Einkaufsfallen vermeiden:

  • Nicht hungrig einkaufen: Man nimmt sonst mehr mit als man braucht
  • Besser nur Bargeld mitnehmen: Mit Bankomat- oder Kreditkarte tendiert man dazu, mehr auszugeben als geplant und der Überblick geht rasch verloren
  • Einkaufzettel machen: Schreiben Sie zu Hause auf, was sie heute und für die nächsten Tage benötigen; so müssen Sie nicht jeden Tag einkaufen gehen.

Sparmöglichkeiten ausloten und umsetzen:

  • Angebote heraussuchen: Gehen Sie die Werbeflyer der Supermärkte durch und setzen sie reduzierte Produkte auf Ihre Einkaufsliste.
  • Preise vergleichen: Produkte, die man von der Werbung her kennt, sind in der Regel teurer als „No-Name“ Produkte
  • Sich Zeit zum Einkaufen nehmen: Unter Zeitdruck greifen wir zu Produkten, die uns zum Greifen nahe sind; Produkte auf Augenhöhe sind aber meist die teureren.
  • Lösen Sie Versicherungen und/oder Sparprogramme auf, falls sie überteuert oder unnötig sind.
  • Klären Sie ab, ob Ihnen bei Ausgaben für Ihre Gesundheit eine Ticketbefreiung zusteht.
  • Wo können Sie im Haushalt oder bei den Fixkosten sparen (Strom, Heizung, Licht)? Lassen sie z.B. die Waschmaschine nicht halbvoll gehen; lassen Sie die Fenster im Winter nicht ständig gekippt; schalten Sie das Licht aus, wenn Sie einen Raum verlassen.
  • Einsparungen bei Auto und Mobilität (z.B. Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel, Fahrgemeinschaften)
  • Vergleichen Sie die Strom- und Telefontarife

Anspruch auf finanzielle Unterstützung prüfen:

Informieren Sie sich bei fehlendem oder zu geringem Einkommen bei Familienangehörigen, Freunden oder Bekannten und/oder bei den zuständigen Behörden, ob Sie z.B. Anrecht auf Finanzielle Sozialhilfe haben, Mietengeld, eine Sozialrente, Arbeitslosengeld, Familiengeld o.ä.

Bei finanziellen Schwierigkeiten frühzeitig Unterstützung holen:

Achtung, wenden Sie sich so schnell wie möglich an eine kostenlose Schuldenberatungsstelle des Landes, wenn:

  • Ihr Konto ständig überzogen ist,
  • alle Einnahmen ständig verplant sind
  • Sie immer wieder neue Kredite aufnehmen, um alte abzudecken
  • keinen Überblick über Ihre Ein- und Ausgaben haben
  • sich Rückstände bei Miete, Strom und anderen Fixkosten anhäufen
  • Sie immer mehr Rateneinkäufe tätigen
  • Sie von Verwandten/Freunden oder sogar dem Arbeitsgeber wiederholt Geld im Voraus leihen
  • Rechnungen, Mahnungen, Gerichtsschreiben nicht mehr öffnen
  • Nachts nicht mehr schlafen können, weil sich ihre Gedanken nur noch um ihre Geldnöte drehen.
Petra Priller

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